Bei regnerischem Wetter trafen sich am Kriegerdenkmal viele Bürger Schriesheims und die Gedenkveranstaltung wurde mit den Beiträgen des Posaunenchors und der Gesangsvereine würdig begleitet.
Wie sehr sich aber der linksgrüne Zeitgeist breitmacht, zeigte die erste Rede, welche von Frau Wanda Straka vom VdK gehalten wurde. Natürlich wurde auch hier der Toten der Weltkriege und des Nationalsozialismus gedacht, es wurde von Frieden und Versöhnung gesprochen und auch die deutschen Opfer wurden erwähnt. Allerdings dürfte sich die Anzahl nicht bei 6 Mio., sondern eher auf 15 Mio. belaufen. Die Opfer der Gewaltherrschaft des Sozialismus wurden dagegen verschwiegen. Es wurde auch der Terror unserer Tage angesprochen, wobei in der VdK-Rede nur rechter Terror vorkam, wogegen weder der linke noch der islamistische Erwähnung fanden. Aus der Rede des evangelischen Pfarrers, Herr Jäschke, erinnere ich mich besonders an zwei Aussagen: Er sieht uns Menschen biblisch gesehen alle als Abkömmlinge des Mörders Kain und somit schuldbeladen.
Ganz pauschal führte er „unseren Reichtum“ darauf zurück, dass „wir“ die dritte Welt und die Erde ausbeuten. Dem entsprechend hätten dann auch die Armen aus der dritten Welt das Recht, ungefragt zu uns zu kommen. Dem Gedanken, dass Wohlstand auch etwas mit der eigenen Leistung, mit Anstrengung, Fleiß und Lernbereitschaft zu tun hat, wurde kein Raum gegeben.
Er ging soweit, jedem Handybenutzer vorzuwerfen, er wäre verantwortlich, dass Kinder nach seltenen Erden schürfen müssten. Die eifrige Verbreitung solcher Negativ-Bilder bedient die Schaffung von Schuldgefühlen. Weltweit sanken Armut und Kinderausbeutung in den letzten Jahrzehnten aber in nie gekanntem Ausmaß. Wer das nicht glaubt, lese den aufklärenden Weltbestseller von Hans Rosling „Factfulness“. Schuld ist immer persönliche Schuld. Nun mag jeder selbst entscheiden, ob er sich schuldig sieht. Ich für meinen Teil bin keinesfalls für die Kinderarbeit in Afrika verantwortlich. Es sind deren Eltern und der Staat, in dem diese leben. Angenehm überrascht war ich von der dritten Rede, die vom Vorsitzenden des Jugendgemeinderats, Herrn Franzen, gehalten wurde. Die Ansprache war würdevoll und verzichtete auf einseitige Schuldzuweisungen. Sie hat gezeigt, dass es möglich ist, einfach nur an die Leiden der Menschen zu erinnern. Als Fazit lässt sich sagen: Der Volkstrauertag existiert, um der Toten von Krieg und Gewaltherrschaft zu gedenken. Er bleibt wichtig, damit so etwas nie mehr geschehen möge.
Einseitig politisierende Aussagen aber widersprechen dem Geist gemeinsamen Gedenkens.
Für die AfD Schriesheim,
Stadtrat Thomas Kröber