Gigantomanie auf dem Branich?

Sehr geehrte Leser,

um für ein bestimmtes Gebiet eine charakteristische Bebauung zu ermöglichen, werden von der Gemeinde entsprechende Bebauungspläne erstellt.

Auch für den oberen Bereich des Branich gibt es solch  einen Bebauungsplan.

Darin ist vorgeschrieben, dass die Grundflächenzahl 15 % der Grundstücksgröße und die sogenannte Geschoßflächenzahl max. 30 % der Grundstücksfläche betragen darf. Die Gebäudeabstände sind auf 15 m und die Gebäudelängen ebenfalls auf max. 15 m festgelegt.

Der Waldcharakter ist zu erhalten.

Wie Sie sehen, ist der Zweck dieses Bebauungsplanes, dafür zu sorgen, dass die Häuser im Verhältnis zum Grundstück nicht zu groß werden und der Wald überwiegt.

Im Bereich der Ecke Branichstraße, Zum Buchenhain sind nun in letzter Zeit Gebäude entstanden oder noch am Entstehen, die mit der Intention des Bebauungsplanes nichts mehr gemein haben.

Möglich wurde dies durch zahlreiche Befreiungen, die vom Ausschuss für Technik und Umwelt leider zugelassen wurden.

Dabei geht es um die Überschreitungen der Gebäudelängen, die Unterschreitung der Gebäudeabstände und  Überschreitung der Grundflächenzahl.

In einem Fall wurde auch das Gelände kräftig aufgeschüttet um höher hinaus zu kommen.

Auch der Bau einer Garage, was grundsätzlich erlaubt ist, wird genutzt, um darauf noch weitere Räume und eine Terrasse  zu errichten.

Damit wir uns nicht falsch verstehen, in dem einen oder anderen Fall mag eine Befreiung angezeigt sein, um sinnvoll bauen zu können. Das nennt man Ausnahme.

Der Sinn von Befreiungen kann aber sicher nicht sein, einem Einfamilienhaus statt 350 m³ Wohnfläche und 150 m³ Nutzfläche, eine Erweiterung auf 400 m³ Wohnfläche und 200 m³ Nutzfläche zu ermöglichen.

Wer so gigantisch bauen will, muss sich dann eben ein größeres Grundstück kaufen. Geld genug ist ja offensichtlich genug vorhanden.

Wir möchten also die Mitglieder des Ausschusses für Technik und Umwelt und den Bürgermeister dringend bitten, sich wieder an den Bebauungsplan zu halten und Befreiungen nur in Einzelfällen zu gestatten.

Die Grünen verdienen Lob dafür, dass sie kürzlich mit einer ansehnlichen Delegation auf dem Branich erschienen sind und sich den Sorgen der Bürger über die  Probleme mit den aktuellen Baustellen und der baulichen Entwicklung in besagtem Gebiet angenommen haben und inzwischen auch schon tätig wurden.

Es darf aber nicht unerwähnt bleiben, dass auch die Grünen schon zahlreichen Befreiungen zugestimmt haben.

Als AfD  werden wir  das Gespräch mit den Fraktionen, dem Bürgermeister und der Verwaltung suchen um darauf hinzuwirken, dass der Branich seinen Waldcharakter erhalten kann. Nachhaltige Forstwirtschaft und Stadtbegrünung war immer auch Umweltschutz. Der Erhalt der heimischen Waldflächen ist dazu der effektivste Weg.

Die AfD ist die Waldschutzpartei.

Für die AfD Schriesheim,

Stadtrat Thomas Kröber