Nachdem der Bestattungswald mit einer knappen Mehrheit beschlossen wurde, mit einer Dienstleistungsfirma (Ruheforst) ein Vertrag geschlossen und eine Satzung erstellt wurde, geht es nun daran den Bestattungswald auch zu genehmigen.
Ein Aspekt, warum ich den Bestattungswald abgelehnt habe, waren Naturschutzgründe. Dieses spielt nun auch im Genehmigungsverfahren eine große Rolle. Es geht um die Frage, ob die Schwermetalle, die sich in der Asche der Verstorbenen befinden, negative Auswirkungen auf das Grundwasser und den Boden haben.
Dazu gibt es ein allgemeines Gutachten des Umweltbundesamtes, das sich genau mit diesen Fragen intensiv beschäftigt.
Diese Gefahr besteht durchaus, so dass die Errichtung eines Bestattungswaldes nur bei bestimmten Bodenverhältnissen empfohlen wird. Konkret sollte der pH-Wert des Bodens im Bereich von 4 – 6,5 liegen, der Bestattungshorizont muss mindestens einen Meter über dem höchsten Grundwasserstand liegen, und ein Bodengutachten zur Bestimmung der Schwermetallvorbelastung sollte erstellt werden.
Diese Empfehlungen gelten übrigens auch für Friedhöfe, sofern dort ebenfalls biologisch abbaubare Urnen verwendet werden.
Ferner wäre auch zu prüfen, ob im steinigen Boden des Schriesheimer Waldes überhaupt in ausreichender Zahl Urnen vergraben werden können.
Eine weitere wichtige Frage ist, ob es für den Vertragsabschluss mit einem Dienstleister einer Ausschreibung bedarf. Dies hat bisher noch nicht stattgefunden.
Man darf gespannt sein, wie sich der Sachstand weiterentwickelt und ob am Ende der Bestattungswald überhaupt realisiert wird.
Für den Schriesheimer Wald wäre es besser, wenn er im besten Sinn in Ruhe gelassen wird.